Was ist ein Cash Flow?
Cash Flow bedeutet wortwörtlich übersetzt Geldfluss. Es beschreibt den Zufluss und Abfluss liquider Mittel, wie z.B. Bargeld, Bankguthaben oder Schecks, in einer Periode. Als eine Bilanzkennzahl werden Abschreibungen und Verbindlichkeiten (Rückstellungen) jedoch nicht berücksichtigt. Somit spiegelt der Cash Flow die Finanzkraft eines Unternehmens wider. Ein positiver Cash Flow wird für Investitionen, Kredittilgung oder zur Stärkung der Liquidität genutzt. Hingegen ein negativer Cash Flow zeigt beispielsweise auf, dass mehr Geld ins operative Geschäft gesteckt werden musste.
Was bedeutet Existenzvernichtung?
Eine Existenzvernichtung besteht, wenn Gesellschafter das Gesellschaftsvermögens zweckentfremdet einsetzen, d.h. Vermögenswerte, die zur Erfüllung von Verbindlichkeiten dienen, ohne Ausgleich entnommen werden. Dadurch kann der Gesellschafter das Unternehmen in die Insolvenz führen. Dementsprechend können Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft über das Stammkapital hinaus mit ihrem Privatvermögen haftbar gemacht werden.
Was versteht man unter der Fortbestehensprognose?
Man unterscheidet bei der Unternehmensplanung zwischen der insolvenzrechtlichen Fortbestehensprognose und der handelsrechtlichen Fortführungsprognose. Während die insolvenrechtliche Fortbestehensprognose die Zahlungsfähigkeit und damit die Lebensfähigkeit des Unternehmens feststellt, bewertet die handelsrechtliche Fortführungsprognose die Vermögenswerte in der Bilanz. Stellen die gesetzlichen Vertreter einen Insolvenzantrag, weil das Gesellschaftsvermögen die Verbindlichkeiten nicht deckt, muss eine Fortbestehensprognose aufgestellt werden. Eine Insolvenz kann abgewendet werden, wenn die Fortführung wahrscheinlich ist. Hingegen eine handelsrechtliche Fortführungsprognose fällt positiv aus, wenn nachhaltige Gewinne erzielt werden, keine Überschuldung droht und die Unternehmensvertreter eine Fortführung des Unternehmens anstreben.
Was ist ein Rechtsgut?
Rechtsgüter sind durch das Recht geschützte Güter oder Interessen. Man unterteilt sie in Rechtsgüter des Einzelnen (z.B. Leben) und Rechtsgüter der Allgemeinheit (z.B. Umwelt).
Was versteht man unter Schadensersatz?
Ein Schaden entsteht auf Grundlage eines vorsätzlichen bzw. fahrlässigen Verhaltens, wodurch ein Rechtsgut Einbußen in materieller oder immaterieller Form verzeichnet. Unter Schadensersatz versteht man den Ausgleich dieses Schadens. Derjenige, der zum Schadensersatz verpflichtet ist, muss den Zustand, der vor dem vorsätzlichen bzw. fahrlässigen Verhalten bestanden hat, wiederherstellen. Man unterscheidet zwischen drei Arten des Schadensersatzes: wegen Pflichtverletzung des Schuldners, wegen Verzögerung der Leistung, bei Nichtleistung. Um Schadensersatz geltend machen zu können, darf die Verjährungsfrist noch nicht verstrichen sein.
Was sind Schutzgesetze?
Schutzgesetze umfassen nicht ein einzelnes Gesetz. Durch die Verletzung der Schutzgesetze durch ein Rechtssubjekt (z.B. Geschäftsführer), das Subjekt zu Schadensersatz verpflichten. Schutzgesetze schützen sowohl natürliche als auch juristische Personen im Innen- und Außenverhältnis gegen die Pflichtverletzung des Rechtssubjekts.
Was ist ein Rechtssubjekt?
Ein Rechtssubjekt ist rechtsfähig und damit Träger von Rechten und Pflichten. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen juristischen und natürlichen Rechtssubjekten.
Was versteht man unter Sorgfalt?
Sorgfalt beschreibt die Rechtspflicht von Rechtssubjekten, sich an Rechtsnormen zu halten. Sie verpflichtet das Rechtssubjekt zu einem umsichtigen und achtsamen Verhalten. Eine Verletzung der Sorgfaltspflicht liegt vor, wenn ein Schaden verursacht wurde. Das Rechtssubjekt handelt fahrlässig. Geschäftsführer stehen in der Pflicht, mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes zu agieren. Im Konflikt muss die Geschäftsführung ihr sorgfältiges Handeln beweisen, sonst ist sie zu Schadensersatz verpflichtet.
Was sind die Aufgaben des BGH?
Der Bundesgerichtshof (BGH) mit Sitz in Karlsruhe ist das oberste deutsche Gericht und gleichzeitig die letzte Instanz in Zivil- und Strafverfahren. Die Fortbildung des Rechts, die Klärung von Rechtsfragen als auch die Sicherung der Rechtseinheit gehören zum Aufgabenfeld des BGHs. Er überprüft Entscheidungen verschiedener Instanzgerichte (Amts-, Land- & Oberlandesgerichte) auf Rechtsfehler. Im Zivilrecht orientiert sich die Rechtspraxis am BGH.
Was ist ein Schuldner?
Ein Schuldner ist eine Person, die gegenüber einem Gläubiger in einem Schuldverhältnis steht. Somit kann der Gläubiger von seinem Schuldner eine Leistung fordern. Bei diesen Leistungen handelt es sich um Geld-, Dienst und Sachleistungen. Juristische als auch natürliche Personen können Schuldner sein.
Was bedeutet Verschulden?
Sobald ein Geschäftsführer vorsätzlich oder fahrlässig handelt, kann man ihm Verschulden für den entstandenen Schaden vorwerfen, da er rechtswidrig gehandelt hat.
Was versteht man unter Fahrlässigkeit?
Ein Geschäftsführer steht für sein Handeln in der Haftung. Eine Haftung tritt bei schädigenden Handlungen des Geschäftsführers ein, die er verschuldet hat. Eine vorsätzliche bzw. fahrlässige Handlung geht dem Verschulden voraus. Vorsätzlichkeit besteht, wenn der Geschäftsführer den Handlungsausgang bereits kennt und dennoch seine Pflichten als ordentlicher Geschäftsmann verletzt. Lässt der Geschäftsführer seine notwendige Sorgfalt in hohem Maße außer Acht, begeht er grobe Fahrlässigkeit. Mittlere Fahrlässigkeit besteht, wenn die Handlungen bzw. Entscheidungen des Geschäftsführers voraussehbar bzw. vermeidbar gewesen wären. Bei einer leichten Fahrlässigkeit begeht der Geschäftsführer aus Versehen einen Fehler. Fahrlässiges Handeln mündet in Schadensersatzansprüche.
Was versteht man unter einer Verjährungsfrist?
Durch Verjährung kann ein Gläubiger seinen Anspruch auf Leistungserbringung nicht mehr geltend machen. Eine Frist begrenzt eine Verjährung. Mit Ablauf dieser Frist nach drei Jahren bei Zahlungsansprüchen des täglichen Geschäftsverkehrs steht der Schuldner nicht mehr in der Pflicht der Leistungserbringung. Die Verjährungsfrist beginnt mit Jahresschluss, weswegen der 31.12. als Stichtag der Verjährung gilt. Zur Verhinderung einer Verjährung kann ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet werden, eine Klage erhoben werden oder ein Schlichtungsverfahren beantragt werden. Eine Mahnung reicht nicht aus, die Verjährung zu hemmen.
Welche Verbindlichkeiten hat ein Unternehmen?
Verbindlichkeiten sind zu erbringende Leistungen (Schulden) des Unternehmens (Schuldner) gegenüber seinen Gläubigern. Sie werden in der Bilanz auf der Seite der Passiva aufgeführt. Man unterscheidet zwischen kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten. Sowohl geschäftliche Beziehungen mit verbundenen Unternehmen, Verhältnisse zu Anteilseignern als auch Anzahlungen auf Bestellungen zählen unter anderem zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Langfristige Verbindlichkeiten bestehen gegenüber Kreditinstituten, wie beispielsweise die Tilgung eines Kredits. Schuldner sind nicht auf unbegrenzte Zeit zur Zahlung verpflichtet. Nach drei Jahren Verjährungsfrist kann der Gläubiger seine Forderungen nicht mehr vor Gericht geltend machen.
Was versteht man unter Liquidität?
Ob ein Unternehmen in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, beschreibt die Liquidität eines Unternehmens. Sowohl die Fixkosten (Gehälter) als auch die variablen Kosten (offene Lieferantenrechnungen) zählen zu den Zahlungsverpflichtungen, die für die Liquidität eines Unternehmens eine Rolle spielen. Eine hohe Liquidität ist für ein Unternehmen von immenser Bedeutung. Eine schlechte Liquidität kann über das Überleben eines Unternehmens entscheiden. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Graden von Liquidität. Der erste Grad beschreibt die Barliquidität und sollte zwischen 10% und 30% liegen. Der zweite Grad impliziert die einzugsbedingte - wie schnell sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten tilgen ließen - und der dritte Grad [...]
Was bedeutet Gewährleistungshaftung?
Die Gewährleistungshaftung bzw. Mängelhaftung schützt den Käufer vor mangelhafter Ware. Ab Übergabe der Ware haftet der Verkäufer - nicht der Hersteller - für etwaige Mängel am Produkt. Der Verkäufer muss innerhalb der ersten sechs Monate beweisen, dass er nicht der Verursacher der Mängel ist, sonst muss er für diese Mängel aufkommen.
Was bedeutet M&A?
Als Oberbegriff steht M&A im englischen Sprachgebrauch für Mergers & Acquisitions. Der Begriff umfasst den Zusammenschluss und Kauf von Unternehmen bzw. Unternehmensanteilen. M&A beschäftigt sich mit Themen der Unternehmensbildung, Umstrukturierung, Verschmelzung oder Umwandlung.
Was ist eine Bilanz?
Bei der Unternehmensbilanz werden Aktiva und Passiva gegenübergestellt. Die Aktiva umfassen die Verwendung der Vermögensgegenstände (z.B. Investitionen), während die Passiva das Gesamtkapital (Herkunft der Investitionen) eines Unternehmens widerspiegeln. Neben der Unternehmensbilanz existiert die Liquiditätsbilanz, die beispielsweise im Falle einer Zahlungsunfähigkeit aufgestellt wird. Sie dient als Vorlage für Finanzierungsmaßnahmen und den Finanzierungsbedarf (Aktiva) auf der einen Seite und die Deckung dieser Beträge auf der anderen Seite (Passiva).
Was ist ein Gesellschafter?
Die Gesellschafter sind Anteilseigner eines Unternehmens. Sie sind am Gewinn beteiligt und besitzen Rechten und Pflichten, die im Gesellschaftervertrag festgehalten sind. Die wichtigste Pflicht eines Gesellschafters ist die Stammeinlage. Je nach Größe der Anteile haben die Gesellschafter Stimmgewichte in der Gesellschafterversammlung. Der Geschäftsführer einer GmbH steht in der Folgepflicht der Gesellschafteranweisungen.
Was bedeutet Überschuldung?
Von Überschuldung spricht man, wenn das Vermögen eines Unternehmens kleiner als seine Schulden ist. Wenn das Unternehmen trotz negativem Kapital in einem Prognoszeitraum zahlungsfähig bleibt, kann das Fortbestehen der Unternehmung gewährleistet werden. Ist eine Fortbestehensprognose des Unternehmens unwahrscheinlich, muss der Geschäftsführer die Insolvenz anmelden.
Was bedeutet Zahlungsunfähigkeit?
Bei einer Zahlungsunfähigkeit kann die juristische bzw. natürliche Person ihre fälligen Schulden nicht begleichen. Zunächst stellt der Geschäftsführer eine Liquiditätsbilanz auf. Der Zeitraum spielt eine immense Rolle, denn bei Geldknappheit gilt nicht sofort Zahlungsunfähigkeit. Der BGH legte fest, wer über einen Zeitraum von drei Wochen bzw. mindestens zehn Prozent seiner fälligen Verbindlichkeiten nicht begleichen kann, als zahlungsunfähig gilt.
Was bedeutet Insolvenz?
Schuldner, deren Ausgaben höher als die Einnahmen sind, gelten als zahlungsunfähig bzw. insolvent. Der Geschäftsführer einer Gesellschaft steht im Zuge der Schutzgesetze in der Pflicht, einen Insolvenzantrag bei (drohender) Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung zu stellen. Stellt er diesen Antrag nicht, haftet er persönlich dafür.
Was bedeutet Kredibilität?
Unternehmen, denen eine hohe Kredibilität zugestanden wird, gelten als vertrauenswürdige Vertragspartner bzw. Geschäftspartner. Kredible Unternehmen gelten als zuverlässig, zahlungsfähig und bestätigen die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens, was vor allem bei ausländischen Geschäften von hoher Bedeutung ist. Aktiengesellschaften beispielsweise gelten als kredibler als Gesellschaften mit beschränkter Haftung, da sie ein höheres Stammkapital besitzen und dementsprechend den Gläubigern mehr Garantien für die Leistungserbringung bieten.
Was ist ein Gläubiger?
Zwischen einem Gläubiger und einem Schuldner besteht zumeist auf einem Vertrag basierendes Schuldverhältnis. Juristische als auch natürliche Personen können Gläubiger sein. Der Gläubiger erwartet von seinem Schuldner, dass er eine bestimmte Leistung erbringt. Wenn der Schuldner die Leistungserbringung versäumt, wird der Schuldner gemahnt und der Gläubiger kann rechtliche Schritte einleiten. Im Regelfall handelt es sich um eine Geldleistung, es können aber auch Sach- oder Dienstleistungen sein.
Was ist ein Patent?
Ein Patent wird nur für technische Erfindungen erteilt. 20 Jahre lang bekommt der Patentinhaber ein Schutzrecht eingeräumt, anderen die Nutzung seiner Erfindung zu verbieten. Seine Monopolstellung kann der Patentinhaber verkaufen, vererben oder eine Lizenz vergeben. Drei Kriterien muss eine Erfindung erfüllen, um patentfähig zu sein: die Erfindung muss neu und gewerblich anwendbar sein sowie auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen. Das Kriterium der Neuheit ist erfüllt, wenn die Erfindung nicht dem Stand der bisherigen Technik entspricht. Die gewerbliche Anwendbarkeit ist gegeben, wenn es auf auf einem gewerblichen Gebiet benutzt werden kann. Wenn lediglich eine kleine Neuerung zu einer bestehenden Technik hinzukam, [...]
Was ist eine Personengesellschaft?
Eine Personengesellschaft ist ein Oberbegriff für verschiedene Rechtsformen des privaten Rechts. Sie ist ein Rechtssubjekt und damit gleichfalls Träger von Rechten und Pflichten, die sich je nach Rechtsform unterscheiden. Die GbR, die OHG sowie die KG als auch die GmbH & Co. KG, wie ebenfalls die PartG gehören zur Personengesellschaft. Sie entsteht durch den Zusammenschluss von mindestens zwei Personen zur Realisierung eines Unternehmenszwecks. Es wird ein geringeres Stammkapital - wie bei einer Kapitalgesellschaft - benötigt, was allerdings auch eine höhere Haftung des Geschäftsführers und der Gesellschafter umfasst. Bei einer Personengesellschaft haften die Gesellschafter und der Geschäftsführer teilweise unbeschränkt, also mit [...]
Was ist eine natürliche Person?
Zunächst gilt im deutschen Rechtssystem jeder Mensch - unabhängig von der Staatsangehörigkeit - als natürliche Person. Natürliche Personen sind Rechtssubjekte, die - wie juristische Personen - rechtsfähig und damit Träger von Rechten und Pflichten sind. Mit der Geburt fängt die Rechtsfähigkeit einer Person an und endet mit dem Tod.
Was versteht man unter der Rechtsfähigkeit einer Person?
Die Rechtsfähigkeit einer Person spricht dieser Rechte und Pflichten zu, wie beispielsweise das Recht auf Leben bzw. die Pflicht Steuern zu zahlen. Dabei können sowohl natürliche als auch juristische Personen und Personenvereinigungen rechtsfähig sein. Die Rechtsfähigkeit einer natürlichen Person beginnt mit der Vollendung der Geburt. Mit dem Einsetzen des Hirntodes endet die Rechtsfähigkeit einer Person. Eine juristische Person wird durch die Eintragung in ein öffentliches Register, z.B. dem Handelsregister, rechtsfähig.
Was macht einen ordentlichen Geschäftsmann aus?
Ein Geschäftsführer einer Gesellschaft muss als ordentlicher Geschäftsmann agieren. Er darf sich nicht von sachfremden Interessen leiten lassen und muss zum Wohle der Gesellschaft auf Grundlage einer ausreichenden Informationslage handeln. Das bedeutet, dass er sich allumfassend zu wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Entwicklungen zu erkundigen hat. Der Geschäftsführer kann beispielsweise für Spekulationsgeschäfte haften. Dementsprechend steht ein ordentlicher Geschäftsmann in der Pflicht, sich ausreichend vor Entscheidungen zu informieren und die auf Grundlage der Entscheidung getroffenen Maßnahmen zu kontrollieren.
Was ist das Handelsregister?
Das Handelsregister ist eine von den Amtsgerichten öffentlich geführte Liste, die Informationen zu Kaufleuten und Gesellschaften offen legt. Zu diesen Informationenzählen u.a. der Namen, die Rechtsform und das Stammkapital. Das Handelsregister schafft Transparenz im Rechtsverkehr und für vertragliche Partner des jeweiligen Unternehmens. Bestehend aus zwei Abteilungen kümmert sich das HRA grundsätzlich um Personengesellschaften, während des HRB sich mit Kapitalgesellschaften befasst.
Was sind Stimmrechte?
Das Stimmrecht ermöglicht es den Gesellschaftern einer GmbH, Einfluss auf Entscheidungen des Unternehmens und der Geschäftsführung betreffend in einer Gesellschafterversammlung zu nehmen. Sofern der Gesellschaftsvertrag oder das Gesetz nicht etwas anders regelt, hat jeder Anteilseigner je nach Beitrag zum Stammkapital ein gewisses Stimmgewicht. Bei einer AG besitzen die Aktionäre ein Stimmrecht entsprechend dem Nennwert ihrer Aktien. Stimmrechte können ebenfalls übertragen werden, was bei einer GmbH notariell beurkundet werden muss. Hingegen die Übertragung von Stimmrechten von Aktionären kann durch die Abtretung von Anteilen erfolgen und muss nicht notariell beurkundet werden.
Was bedeutet Gesellschaftsvermögen?
Das Gesellschaftsvermögen umfasst das gemeinschaftliche Vermögen der Gesellschafter und wird in der Bilanz ausgewiesen. Dazu zählen die Beiträge der Gesellschafter und die durch den Geschäftsführer erworbenen Gegenstände. Im Gegensatz zum Stammkapital beinhaltet das Gesellschaftsvermögen weitere Vermögensbestände, z.B. Maschinen.
Was bedeutet Privatvermögen?
Das Privatvermögen dient privaten Zwecken und wird nicht in der Bilanz der Gesellschaft ausgewiesen. Einzelunternehmer, Unternehmer einer GbR oder PartG haften mit ihrem privaten Vermögen, wenn die Zahlungsunfähigkeit ihrer Unternehmung droht. Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft (& einer GmbH & Co. KG) haften grundsätzlich mit dem Stammkapital der Gesellschaft und sind damit haftungsbeschränkt.
Was ist das Stammkapital?
Das Stammkapital ist das Eigenkapital einer haftungsbeschränkten Gesellschaft und dient Gläubigern als Sicherheit. Zu den haftungsbeschränkten Gesellschaften zählen die UG, die GmbH, GmbH & Co. KG als auch die AG. Zur Gründung einer GmbH müssen die Gesellschafter 25.000 € vorweisen. Eine Gründung erlaubt der Gesetzgeber bereits ab 12.500 € und kann dabei von mehreren Gesellschaftern erbracht werden. Die Höhe der Gesellschaftsanteile bestimmt den Umfang der Stimmrechte der Gesellschafter. Bar- oder Sacheinlagen als auch Patente könne als Stammeinlage verwendet werden. Die UG stellt eine Sonderform der GmbH dar. Bereits mit 1 € kann eine UG gegründet werden. Allerdings fordert der Gesetzgeber, dass [...]
Was ist ein Gesellschaftsvertrag?
Ein Gesellschaftsvertrag regelt die Rechten und Pflichten zwischen den Gesellschaftern, was in Konfliktsituationen entscheidend sein kann. Für Kapitalgesellschaften ist der Gesellschaftsvertrag Pflicht und muss notariell beglaubigt werden und enthält zwingend die gesetzlich festgeschriebene Anforderungen. Bei Personengesellschaften reicht eine mündliche Vereinbarung aus, dennoch ist es ratsam, einen schriftlichen Vertrag aufzusetzen. Einen Anwalt zu Rate zu ziehen ist bei vertraglichen Fragen empfehlenswert.
Was ist eine juristische Person?
Im deutschen Recht unterscheidet man zwischen einer juristischen und einer natürlichen Person. Juristische Personen fungieren als Rechtssubjekte mit Rechten und Pflichten und können in ihrem eigenen Namen am Rechtsverkehr teilnehmen. Irreführend ist, dass sie keine menschliche Person an sich sind, sondern eine zweckgebundene Organisation. Rechtsfähigkeit erlangen juristische Personen mit der Gründung bzw. durch die Eintragung ins Handelsregister. Neben Rechten und Pflichten kann eine juristische Person auch erben, verklagt werden oder eine andere Person verklagen. Im Regelfall gelten Vereine, Organisationen und Gesellschaften als juristische Personen.
Was bedeutet Haftungsbeschränkung?
Der Geschäftsführer einer GmbH haftet sowohl nach außen gegenüber Dritten als auch nach innen. Dabei haften die Geschäftsführer nicht mit ihrem Privatvermögen, sondern mit dem Gesellschaftsvermögen, sofern der Geschäftsführer seinen Pflichten als ordentlicher Geschäftsmann nachkommt. Eine Haftungsbeschränkung reduziert die existenziellen Risiken eines Unternehmers. Haftungsbeschränkt können sowohl Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH) als auch Personengesellschaften (z.B. GmbH & Co. KG) sein. Eine Haftungsbeschränkung oder eine Freistellung kann im Dienstvertrag vereinbart werden. Bei der Gründung einer haftungsbeschränkten Gesellschaft ist ein Stammkapital notwendig. Im Gründungsstadium einer GmbH beispielsweise haftet der Geschäftsführer mit seinem Privatvermögen. Sein Privatvermögen ist erst mit der Eintragung ins Handelsregister geschützt.
Welche Rechtsformen gibt es für Unternehmen?
Rechtsformen sind beim Zusammenschluss von natürlichen Personen zu einer Gesellschaft interessant. Man unterscheidet zwischen privaten und öffentlichen Recht. Im privaten Recht differenziert man zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Der Eigenbetrieb, die öffentliche rechtliche Stiftung oder die Körperschaft des öffentlichen Rechts sind Beispiele für Rechtsformen des öffentlichen Rechts. Für welche Rechtsform man sich entscheidet hängt von der Organisation, dem Stammkapital, der Gründung, der Nachfolge und Erweiterung, Haftungsbeschränkungen, der Besteuerung, Rechnungslegung und Buchführung ab. Mischformen im privaten Recht sind auch möglich. Beispielhaft hierfür ist die GmbH Co. KG.
Was ist eine Kapitalgesellschaft?
Eine Kapitalgesellschaft ist eine juristische Person und wird durch eine oder mehrere Personen zum Zweck der Realisierung einer Unternehmung gebildet. Die Gesellschafter sind haftungsbeschränkt. Sowohl die Aktiengesellschaft (AG) mit der Sonderform der Europäischen Aktiengesellschaft (SE), die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) als auch die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) sowie die eingetragene Genossenschaft (e.G.) und die Unternehmergesellschaft (UG) zählen zu den Kapitalgesellschaften. Zur Gründung einer Kapitalgesellschaft ist je nach Rechtsform zwischen 1 € und 50.000 € notwendig.
Was ist ein Inhaber?
Der Inhaber ist ein Unternehmer, der eine im Handelsregister stehende Firma führt. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, nur anteilig an einer Firma Inhaber zu sein. Die Gesellschafter sind Inhaber von Gesellschaftsanteilen einer Firma und haben je nach Größe des Anteils Stimmrechte in der Gesellschafterversammlung.